Was gibt es Neues in Paudorf?

Krustetten

Weinfass in Krustetten

 

Einwohner (Volkszählung am 15. Mai 2001):   341
Laut historischem Ortsnamenbuch von Niederösterreich wird Krustetten erstmals im Jahr 1072/91 als "Crucistetin" angeführt und ist auch mit dem Namen Chrusistetin = Kreuzstätten in der Gründungsurkunde des Stiftes Göttweig aus 1083 enthalten.

Das Dorf Krustetten reichte einst bis zur Donau. Die Donau grenzte mit ihren Ufern sicher einmal an die Straße an, da heute noch die Au in unmittelbarer Nähe ist. Der Riedname Kleedorf in diesem Bereich führt auf eine Ortschaft zurück, die bereits 985/94 als "Chlepadorf" im historischen Ortsnamenbuch von Niederrösterreich geführt wird. Das Dorf ist durch die sumpfigen Grundverhältnisse und das Rutschgebiet eingegangen.
Verschiedene Funde, besonders solche von Gräbern mit Skeletten und Grabbeigaben, zeugen von einer frühen Besiedelung, die jedenfalls in die älteste Bronzezeit, also bis ca. 1800 v. Chr. zurückreicht.
Interessant ist der Fund von sog. "Dentalin", das sind aus Stein, Knochen oder Bronze hergestellte Pflugspitzen. Das ist ein Beweis dafür, dass unsere Vorfahren in Krustetten schon vor ca. 4000 Jahren nicht nur Jäger oder Fischer, sondern sesshaft gewordene Ackerbauern waren. 

1083 schenkte Bischof Altmann von Passau dem von ihm gegründeten Stift Göttweig ausser vielen anderen Gütern  "Chrucistetin" (Krustetten) samt Weingärten und Winzer mit allem Zubehör. Das heißt, dass Krustetten vorher dem Bistum Passau gehörte. 

1108 bestätigte König Heinrich V. diesen Besitz Göttweigs. Ca. 1188 übergab Graf Sigboto Herrantesteine seinen Hof in Krustetten zum Hospital in Göttweig. Am 17. Mai 1736 wurde Krustetten ein Raub der Flammen, nur drei Häuser wurden von diesem Brand verschont.
Pest und Cholera wüteten 1569, 1683 und 1713 in Krustetten. 1809 kamen Franzosen von Hollenburg herauf, erschossen einen Mann, plünderten und zündeten das Dorf wieder an. 1876 wurde die Straße von Paudorf über Eggendorf nach Krustetten gebaut und 1892 auf 1893 nach Nußdorf fortgesetzt, 1901 bis 1902 die Straße nach Hollenburg und 1905 nach Tiefenfucha.
Im Jahr 1896 verwüstete ein schweres Unwetter alle Felder und Weingärten. Besonders interessant dürfte die Bedeutung des Felsenstückes, im Volksmund "Weißer Stein" genannt, sein, der an der Straße nach Hollenburg steht. Er dürfte zur Sicherung von Grundgrenzen im Donauaugebiet als "Visier" gedient haben.
Schon 1910 wurde ein Löschwasserbassin beim Haus Nr. 17 errichtet, 1926/27 das beim Gemeindehaus und 1931 jenes bei der Scheune zwischen den Häusern 26 und 27.
Die alte Ortskapelle, ein interessanter Holzbau, wurde 1855 errichtet. Sie wurde 1933 verkauft und statt der Kapelle ein Glockenstuhl aufgestellt. Die neue Kapelle wurde 1954 bis 1955 errichtet.
Nachdem im Jahr 1956 der Gemeindefriedhof angelegt war, kam das Kriegerdenkmal vom Dorfstandplatz, wo es am 1. November 1959 geweiht wurde, am 4. Juli 1973 in den Ortsfriedhof. 

Alte Linde in Krustetten

 

Die Dorflinde wurde im Jahr 1801 auf Parz. Nr. 76/2, Ried Hinteräcker, gepflanzt und leider im Jahr 2003 von einem heftigen Unwetter umgelegt. Nach einer am 14. Juli 1909 von Oberlehrer Frotzler von der Volksschule Tiefenfucha mit den Kindern vorgenommenen Messung betrug damals die Höhe 18,8 Meter, der Stammumfang am Wurzelhals 4,07 Meter, an der Verästelung 3,14 Meter. Der Kronendurchmesser belief sich auf 17,7 Meter. Die letzte Messung ergab folgende Maße: Höhe 21,40 m, Stammumfang am Wurzelhals 7 m, Stammumfang an der Verästelung 5 m und der Kronendurchmesser betrug 24,5 m.
 

 

 

 

 


Am 15. April 1895 wurde die FF Krustetten gegründet, die erste Telefonsprechstelle gab es in Krustetten ab 1928. 1961 wurde das Gemeindehaus fertiggstellt, 1965 und 1966 eine Regenwasserkanalisation hergestellt. Im Herbst 1968 wurde ein Sportplatz angelegt und in weiterer Folge Orts- und Gemeindestraßen staubfrei gemacht. 

www.krustetten.at

Ortskapelle Krustetten
Ein Kreuz inmitten des Ortes wird erstmals 1681 erwähnt, 1817eine “Glockensäule“.
Die Kapelle, die auf dem Platz "am Brunnen" stand, war aus Holz, aber schon sehr früh plante die Gemeinde ein beständigeres Bauwerk. 1857 legte der Maurermeister Johann Kropshofer aus Oberwölbling einen Plan für einen Kapellenneubau vor, der aber nie zur Ausführung kam.1884 wurde eine Glocke  angeschafft, die Kapelle erhielt einen eisernen Helm . Finanziert wurden diese Ausgaben teilweise durch den Verkauf der alten Glocke, durch Spenden  der Ortsbewohner, der Sparkasse und aus den Zinsen des Ar­menfonds. Der Rest wurde aus der Gemeindekasse bezahlt.
1917 mußte die Glocke abgeliefert werden; 1919 wurde eine neue Glocke angeschafft. Der geplante Kapellenneubau mußte aus finanziellen Gründen zurückgestellt werden.
1925 wurde ein Kostenvoranschlag für die Sanierung der Kapelle erstellt, da "die alte hölzerne Kapelle fast lebensge­fährlich ist" (auch ein Umdecken von Schindeln auf Ziegel war geplant). Das Vorhaben wurde allerdings zurückgestellt.
1933 wurde die Kapelle wegen Baufälligkeit gesperrt, auch das Läuten wurde eingestellt. Das Gebäude wurde abgerissen und dafür ein Glockenstuhl errichtet.
1953 wurde neuerlich die Errichtung der heutigen Kapelle beschlossen. 1955 war der Bau fertig, und am 21. August erfolgte die Einweihung . Der hölzerne Glockenturm wurde abgerissen.
1957 wurde eine zweite Glocke angeschafft und am 2. Juni der hl. Barbara geweiht.
Seit 1994 beherbergt die Kapelle auch den barocken Corpus des Pestkreuzes, der aus Sicher­heitsgründen hierher gebracht wurde. Im gleichen Jahr wurde das Innere der Kapelle von Bewohnern des Ortes renoviert.
1999 erfolgte eine Außenrenovierung, die von freiwilligen Helfern vorgenommen wurde, die Materialkosten trug die Gemeinde.
Die Einweihung der renovierten Kapelle erfolgte am 17. Juni 1999.