Was gibt es Neues in Paudorf?

Tiefenfucha

tiefenfuchaflugaufnahme[194972].jpg

 

Einwohner (Volkszählung am 15. Mai 2001):   270

Schon im ältesten Besitzband Göttweigs findet sich „die Fucha“ erwähnt. Es dürfte sich dabei um die beiden Orte Oberfucha und Tiefenfucha handeln. Um 1083 wird als Name angeführt „Fuchowa“. 1230 finden wir im historischen Ortsnamenbuch von Niederösterreich den namen Vuchowe. Dieser Namen verändert sich laufend.

 

 



TiefenfuchaStiftGöttweig2.JPG Tiefenfucha begegnet uns noch im Mittelalter als zur Herrschaft Wolfsberg gehörig. Göttweig erwarb hier erst im Lauf des Mittelalters einige Besitztümer. 1764 bis 1800 finden wir Göttweig als Besitzer von Wolfsberg (und damit auch von Tiefenfucha). Im Jahr 1800 verkaufte Göttweig das Schloss Wolfsberg mit der Ziegelei in Tiefenfucha und behielt den Grundbesitz bis zur Zeit der Grundablösen im Jahr 1848.


Tiefenfucha ist eng mit dem Abbau von Ton (Tachert) verbunden gewesen. Die Tongruben zu Fucha und Umgebung werden schon im 15. Jahrhundert in Göttweiger Urkunden erwähnt.
1891 wurde von Baron Freiherr von Popp nach Kohle gesucht und abgebaut. Das Bergwerk wurde 1884 eröffnet und befand sich ab 1911 im Besitz der Steirischen Magnesitwerke, bis 1964 der Bergbaubetrieb eingestellt wurde.

Die Volksschule in Tiefenfucha wurde 1877 erbaut und am 18. November des gleichen Jahres eingeweiht. Sie war damit die erste Schule in unserem heutigen Gemeindegebiet. Dem damaligen Mitglied des k. u. k. Bezirksschulrates, Dr. Eduard Schäfer, war die frühe Errichtung zu verdanken, da der Schulbesuch nach Göttweig große Probleme mit sich brachte. Die einklassige Schule musste 1903 um eine Klasse erweitert werden und wurde zu diesem Zweck aufgestockt. Bei der Eröffnung der Schule waren 90 Schüler eingeschrieben.
 
Tief.FFHaus.JPG Die Freiwillige Feuerwehr Tiefenfucha wurde auf Anregung von Herrn Baron Constantin von Popp 1895 gegründet. Im gleichen Jahr wurde auch das Spritzenhaus gebaut. 1913 wurde ein Mannschaftswagen angekauft, 1950 eine Motorspritze.

 



Tief.Kapelle.JPG Die Ortskapelle in Tiefenfucha wurde 1781 erbaut und 1896 fast vollständig erneuert. In einer 1978 in der Turmkuppel gefundenen Schrift wird der Nachwelt übermittelt, dass 1706 der damalige Dorfrichter Stefan Gößwein die Bewohner zusammenrufen liess und den Antrag zur Errichtung einer Kapelle oder eines Bethauses stellte. Der Bau wurde auch sogleich begonnen und wahrscheinlich in Holzbauweise hergestellt. Es muss dies aber schon die zweite Kapelle gewesen sein, die da gebaut wurde, da es in der hinterlassenen Nachschrift weiter heißt: „Damit Ihr teuren Nachfolger auch nach unserem Beispiel nachfolget, da wir in der größten Armut das 2. Mal die Kapelle erbaut und einen Turm und 2 Glocken ...“.
Die 1896 fast vollständig erneuerte Kapelle wurde am 30 Mai 1897 eingeweiht, am 27. Juni 1897 fand um 8.00 Uhr die erste hl. Messe nach der Generalsanierung statt.



PICT0064-1.JPG


Das Kriegerdenkmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges wurde am 24. Juli 1921 enthüllt und eingeweiht und dient heute der Würdigung der Opfer beider Weltkriege.

 

Seit 15. April 1784 gehört Tiefenfucha zur Pfarre Brunnkirchen.
Die Anzahl der Häuser nahm laufend zu, 1795 waren es 36, 1883 waren es 47 und 1981 standen 82 Häuser. Wenn sich die Häuser innerhalb eines Zeitraumes von 180 Jahren mehr als verdoppelt haben, blieb die Einwohnerzahl doch fast gleich. Im Jahr 1795 gab es 202 Einwohner, 1981 276 Personen, die in Tiefenfucha wohnten.

Schon 1896 wurde auf Veranlassung von Baron Freiherrn von Popp das Telefon nach Tiefenfucha verlegt. Weder die Gemeinde noch andere hatten die Mittel für die Anschaffung eines Telefonapparates.

Die Bachregulierung wurde 1896 durch den Ort vorgenommen und 1897 ein Abzugsgraben durch die Gärten gemacht.

Mitte 1920 erhielt der Ort Tiefenfucha elektrisches Licht eingeleitet. Die Straßenbeleuchtung wurde jedoch erst am 30. Oktober 1937 installiert und zwar mit vier Lampen an den Straßenbiegungen.

TiefenfuchaBrunnen.JPG Der im Jahr 1927 zugeschüttete Gemeindebrunnen wurde 1935 wieder ausgegraben, 1964 wurden die letzten Straßenteile staubfrei gemacht.