Was gibt es Neues in Paudorf?

Hörfarth

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Einwohner (Volkszählung 15. Mai 2001):   331

 

Laut historischem Ortsnamenbuch fällt die erstmalige Erwähnung Hörfarths in die Jahre 1302/22. Der Name weist wahrscheinlich darauf hin, dass so wie in anderen Orten an den Verkehrswegen nach Mautern eine Furt durch die Fladnitz bestanden hat (Herfurt).

 

Blick auf Hörfarth mit Steinbruch im Hintergrund

Urkundlich erfahren wir zum ersten Mal im Jahr 1302 von einem Herfuerter, der an der Chupelwies in Paudorf zinst und auch in Dietmannsdorf reich begütert war. In diesem Jahr erhalten wir auch Kunde von einer Mühle zu Hörfarth, die aber zu Dietmannsdorf gehörte. Dieses Dietmannsdorf, ehemals Dietmarsdorf ist 1288 erstmals genannt und lag im Bereich des heutigen Hellerhofes, der dazu gehört haben musste. Diese Ortschaft ist im Mittelalter aus uns unbekannten Gründen eingegangen, nur ein Hof hat sich erhalten.

Hörfarth gehörte wahrscheinlich so wie Paudorf zur Herrschaft zu Ratelnberg (Radlberg) und ist vielleicht auch von dort aus gegründet worden.

Die Entstehung der ehemaligen Ortskapelle ist unbekannt. Nach mündlicher Überlieferung soll in der Mitte des 19. Jahrhunderts der Baugrund vom Besitzer des Hauses 5 zur Verfügung gestellt worden sein. Die jetzige Kapelle wurde 1968/69 gebaut.

 Alte Kirche im Hellerhof

Die Kirche im Hellerhof wurde vom damaligen Besitzer des Hofes gebaut und 1618 geweiht. Nachdem der Hellerhof fast 100 Jahre in anderen Händen war, wurde er 1624 vom Stift Göttweig unter Abt Georg Falbius zurückgekauft.
Im Hellerhof hat sich jene wahre Begebenheit zugetragen, die Grundlage für das Libretto der Oper "Evangelimann" von Wilhelm Kienzl war. Eine Brandlegung mit beabsichtigter Tötung einer Frau, die zwischen zwei Brüdern stand, führte zur Verurteilung des unschuldigen Mathias, der dem Vernichter seines Lebens, seinen Bruder, verzeiht.

Für den renovierten Turm der Hellerhofkirche wurde am 16. Oktober 1977 eine neue Glocke geweiht und ihrer Bestimmung übergeben.

 

 

Kapelle in Hörfarth

Ortskapelle Hörfarth

1822 wird in dem Dorf (das 6 Häuser umfaßte) eine „Kirche“ erwähnt. Das Erbauungsjahr ist unbekannt.

1903 wurde die Kapelle durch den Maurermeister Göbl aus Höbenbach vollständig renoviert und erhielt dabei auch einen neuen Turm. Die Gesamtkosten von 1625 Kronen  wurden von den Hörfarthern allein getragen. 1917 musste die Glocke abgeliefert werden und konnte erst 1919 durch eine neue ersetzt werden. Die Weihe erfolgte am 29. Juni. 

1949 beschloss der Paudorfer Gemeinderat, die Kapelle „herrichten“ zu lassen. Schwierigkei­ten ergaben sich durch die Eigentumsverhältnisse; die Kapelle gehörte der Waldgenossen­schaft Hörfarth, nicht der Gemeinde. 1961 wurde neuerlich eine Renovierung beschlossen, im nächsten Jahr aber wieder zurückgestellt. 1964 ersuchte der Gemeinderat die Waldgenossenschaft, die Kapelle wegen Baufälligkeit abzureißen und ein Grundstück für einen Neubau zur Verfügung zu stellen. 1965 beschloß der Gemeinderat die Aufnahme eines Darlehens für einen Neubau, die alte Kapelle wurde abgerissen. Die Weihe des Neubaus erfolgte am 26. Oktober 1969.

1987 wurde die Kapelle renoviert und am 8. Juni dem hl. Maximilian Kolbe geweiht, einem polnischen Minoritenpater, der 1941 im KZ Auschwitz für einen Familienvater freiwillig in denTod ging.

1994 erhielt die Kapelle als letzte der Ortskapellen ein elektrisches Läutwerk und wurde von freiwilligen Helfern neu ausgemalt.

Im Jahr 2004 wurde die Ortskapelle in Hörfarth erneut restauriert.