Meidling ist der einzige Ort der Marktgemeinde Paudorf, der über keine Kapelle verfügt, die der Bevölkerung zur Verfügung steht. Die 1449 erstmals erwähnte Schlosskapelle, die der Hl. Katharina und der Hl. Anna geweiht ist, ist der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich, seit sich das Schloss im Bestiz des Jusitzministeriums befindet.

Jorg Pranntner, seit 1444 Inhaber der Herrschaft Meidling, hatte die Kapelle errichten lassen und 1449 zwei Wochentagsmessen in der "Sannd Chatrini Khirchen zu Meyrling" gestiftet, "die aine am Monntag, die ander an mitichen" (Mittwoch). Dafür verpflichtete er sich und seine Nachfolger, dem Stift jährlich sechs Pfund Pfennige zu zahlen. Sollte der vereinbarte Betrag nicht bezahlt werden, so sei als Strafe an das Stift 10 Pfund Wachs zu liefern.

Abt Gottfried Bessel, der Meidling 1715 für das Stift Göttweig erwarb, ließ das Schloss umbauen und gab auch der Kapelle die heutige Gestalt.

Das auf Holz gemalte Altarantependium, vier barocke Leuchter und zwei Holzständer mit wappenhaltenden Engeln (Wappen Göttweigs und des Abtes Gottfried Bessel) weisen auf die letzte Einrichtungsphase hin.

Die aus dem Jahre 1949 stammende Glocke (Inschrift: "Hl. Josef bitte für die Sterbenden") hängt in einem eigenen Turm und wird regelmäßig geläutet.